LENZ

von Georg Büchner

Der Dichter Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) leidet an einer schweren paranoiden Schizophrenie und wird von Freunden in das elsässische Dorf Waldersbach geschickt, zu dem Philanthropen, Sozialreformer und Pfarrer Johann Friedrich Oberlin , in der Hoffnung, dass sich sein Geisteszustand in der Obsorge Oberlins bessert.
Im Laufe seines neunzehntägigen Aufenthalts verschlimmert sich sein Zustand jedoch massiv. Oberlins private Aufzeichnungen und Briefe von Lenz inspirieren Georg Büchner (1813-1837) zu der Novelle Lenz, die 1839 posthum erschien. Büchners Text beschreibt in gewaltiger, mächtiger Prosa den geistigen Verfall Lenzens und die Heilungsbemühungen Oberlins. Der Begriffsapparat Oberlins ist dabei deutlich geprägt von der, seiner Zeit eigentümlichen, Mischung aus Protestantismus und Humanismus. Noch hat Freuds psychologische Revolution nicht stattgefunden, trotzdem sind die Agenden der klassischen Psychoanalyse in Oberlins Interpretations- und Heilungsversuchen vorgeprägt. Im ödipalen Dreieck aus Gott/Vater, Mutter und Kind werden Schuldgefühle, religiöse Wahnvorstellungen und Momente größter Verlassenheit und innerer Leere in Schwingung versetzt. Lenz ist gefangen in diesen Vorstellungswelten und alle Fluchtwege sind blockiert.
Am Ende dieser Verfallsgeschichte ist Lenz nur eine ausgebrannte Hülle und „er tat alles wie es die andern taten, es war aber eine entsetzliche Leere in ihm, er fühlte keine Angst mehr, kein Verlangen; sein Dasein war ihm eine notwendige Last. – – So lebte er hin.“

Premiere: 16. November 2013

Theater im Keller
Münzgrabenstraße 35
8010 Graz

MIT
Ninja Reichert
Lukas Walcher
Rudi Widerhofer

REGIE Werner Halbedl
AUSTATTUNG Paula Perschke
LICHT Andreas Thaler

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