Aufzeichnungen aus dem Kellerloch
von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij
Ein Mann entzieht sich allen gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen, zerbricht alle persönlichen Beziehungen und zieht sich, von einer bescheidenen Erbschaft lebend, in seinen “Winkel” zurück, einer kleinen, heruntergekommenen Wohnung am Rande der Stadt, um über sich selbst und den Sinn des Lebens zu reflektieren.
Eine Behauptung Heinrich Heines aufgreifend, dass zuverlässige Autobiographien etwas Unmögliches seien, wagt er den klaren und schonungslosen Blick in den Abgrund seines Innenlebens, seines Kellerloches, auch auf die Gefahr hin, dass unwürdiges, hässliches und fragwürdiges zu Tage tritt, denn „Schließlich gibt es Dinge, die der Mensch sogar sich selbst zu gestehen fürchtet.“
Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821-81) schrieb die „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ im Herbst 1863. Dostojewskij steckte, von finanziellen und beruflichen Sorgen geplagt, in einer Lebenskrise und veröffentlichte den Text in der Literaturzeitschrift „Epocha“. Friedrich Nietzsche bezeichnete die „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ als einen „Geniestreich der Psychologie“ und der Text übte einen großen Einfluss auf das russische und westeuropäische Denken und Schreiben aus und gilt als wesentlicher Ausgangspunkt für den späteren Existentialismus.
Premiere: 3. Oktober 2015
weiter: 6., 7., 8., 9., 10. Oktober
11., 12., 17., 18., 19. März 2016
jeweils 20 Uhr
Theater im Keller
Münzgrabenstraße 35
Karten unter 0660/6004419 oder per Mail
Inszenierung: Kropsch/Halbedl
mit: Werner Halbedl
Katrin Ebner