Schicksallosigkeit

von Imre Kertész

Imre Kertész erster Roman, der Roman eines Schicksallosen, erzählt von einem Jugendlichen, der, vollkommen ahnungslos, in welch tödliche Maschinerie er geraten war, Auschwitz und Buchenwald überlebt hat und nach der Rückkehr einen Platz in der ungarischen Gesellschaft sucht, die sich für sein Schicksal nicht interessiert. Welch ungeheurer Gestaltungswille muss den entlassenen Journalisten mit schmalen Einkünften aus Gelegenheitsschriftstellerei beseelt haben, der dreizehn Jahre lang unbeirrt in einer realsozialistisch eingerichteten Klause am Roman eines Schicksallosen schrieb. 

Was ihm dabei durch den Kopf ging, notierte er im Galeerentagebuch: „Ich wurde erzogen. Mit guten Worten und mit strengen Ermahnungen brachte man mich zur Reife, um mich auszurotten. Ich protestierte nie und bemühte mich, mein Bestes zu geben. Ich war ein mäßig eifriges, nicht immer untadeliges Mitglied der lautlosen Verschwörung, die sich gegen mein Leben richtete.“ 

Er wollte die mit dem Wort Auschwitz verbundene Chiffre entschlüsseln: „Nicht philosophisch, nicht wissenschaftlich wollte er sie entschlüsseln. Er suchte Auschwitz in seinem eigenen Leben dingfest zu machen, in dem alltäglichen Leben, das er lebte. Er wollte die zerstörerischen Kräfte, den Überlebenszwang, die Mechanismen der Anpassung an sich selber registrieren, so wie sich Ärzte früher selbst Gift verabreichten, um dessen Wirkung am eigenen Leib zu erproben. 

Premiere: 5. Juni 2024
Fr 7., Sa 8.,
Do 13., Fr 14., Sa 15. Juni
Beginn: 20 Uhr

Kaiser-Franz-Josef-Kai 50
8010 Graz

Reservierung per Mail oder unter 0699/17162819
Kartenpreise: 16€, 12€ ermäßigt (Schüler, Studenten, Senioren)

mit: Werner Halbedl
Inszenierung: Theater Quadrat
Produktionsleitung: Alexander Kropsch
Konzept und Textfassung: Werner Halbedl
Technik: Peter Spall

©2025 Theater Quadrat. Alle Rechte vorbehalten.

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